Van Goghs „Sonnenblumen“ in der Pinakothek

Er zählt zu den größten und bekanntesten Künstlern der Welt. Vincent Willem van Gogh (1853-1890) war ein niederländischer Künstler, der von als einer der Begründer der modernen Malerei gilt. Seine Werke erzielen heutzutage Rekordpreise bei Auktionen, während er zu seinen Lebzeiten keinen großen Erfolg mit seiner Kunst hatte – mehr zu berühmten Malern hier.

Van Goghs Leben, Wirken und Tod

Obwohl er nur 10 Jahre als Maler tätig war, hat er 864 Gemälde und über 1000 Zeichnungen hinterlassen. Er entschloss sich erst sehr spät, mit 27 Jahren, nachdem er sich schon in unterschiedlichsten Berufen versucht hatte, Maler zu werden. Seine künstlerischen Fähigkeiten hat er sich im Selbststudium und beim Studium an der Kunstakademie Brüssel erarbeitet. Ein zentrales Thema in den Bildern von van Gogh ist seine Liebe zur Natur. Er malte vorwiegend Landschaften, Felder und Dörfer. Dabei lag es ihm auch daran, das „lebende Modell“ zu malen weshalb er auch viele Zeichnungen von Bauern bei der Arbeit anfertigte. Van Gogh wird dem Spätimpressionismus zugeordnet, eine Art Übergangsphase vom Impressionismus zum Expressionismus. Während beim Impressionismus der Fokus darauf lag flüchtige Eindrücken aus der Natur aufzufangen, wurde die Wirklichkeit in den Bildern des Expressionismus oft verzerrt, abstrakt und mit leuchtenden Farben dargestellt. Die Kombination dieser beiden Stilrichtungen resultierte in einem sehr eigenen Stil von van Gogh Bildern, der spätere Künstler inspirierte und beeinflusste.

1888 spürte van Gogh die ersten Anzeichen von Epilepsie und psychischen Störungen. Ein epileptischer Anfall brachte ihn sogar dazu sich selbst ein Stück seines Ohrs abzuschneiden. Dies veranlasste ihn dazu, sich in eine psychiatrische Anstalt in Saint-Rémy-de-Provence einweisen zu lassen. 1890 verließ van Gogh die Anstalt. Am 27. Juli 1890 versuchte er schließlich sich mit einem Schuss in die Brust selbst umzubringen, was er zunächst überlebte, zwei Tage später jedoch erlag er den Folgen der Verwundung. Mehr zum Leben von Vincent van Gogh finden Sie beispielweise auf der Website des van Gogh Museums in Amsterdam.

Sonnenblumen-Serie: Tokio, Philadelphia, München

Zu van Goghs bekanntesten Werken gehören die Bilder der Serie „Sonnenblumen“ aus den Jahren 1888 und 1889. Als Motiv dienen jeweils Sonnenblumen in einer Vase – die Anzahl der Blumen variiert zwischen drei und fünfzehn. Eines dieser Bilder wurde im Frühjahr 1987 bei Christie‘s in London für 39,9 Millionen Dollar versteigert. Heute hängt das Bild im Sompo Japan Museum of Art in Tokio. Die Gemäldeserie entstand in der Vorbereitung auf die Ankunft seines Malerkollegen Paul Gauguin. Van Gogh hoffte, mit ihm und weiteren Künstlern eine Malerkolonie in der Provence gründen zu können. An dieser Serie scheint ihn am meisten der Gedanke daran fasziniert zu haben, dass man zügig malen muss. An seinen Bruder Theo schrieb er damals in einem Brief: „… das Ganze muss in einem Zug gemalt werden.“ Als wohl das bekannteste Gemälde der Serie kann “Zwölf Sonnenblumen in einer Vase” bezeichnet werden (siehe hierzu auch: http://www.posterlounge.de/sonnenblumen-pr126401.html), das im Philadelphia Museum of Modern Art zuhause ist. “Zwölf Sonnenblumen in einer Vase” hängt heute in der Neuen Pinakothek in München und gilt als eines der berühmtesten aus dieser Bilderreihe.
Die Sonnenblumen-Reihe wurde von van Gogh 1889 noch einmal um drei weitere Gemälde, auf insgesamt sieben Bilder, erweitert. “Fünf Sonnenblumen” wurde bei einem Feuer in Japan im Zuge des zweiten Weltkriegs zerstört, alle anderen Gemälde sind jedoch noch weitestgehend erhalten. Die Bilder befinden sich mittlerweile weitestgehend im Besitz verschiedener Museen. Lediglich das Gemälde “Drei Sonnenblumen” gehört einem Privatsammler in den USA.

Van Gogh zwischen Impressionismus und Expressionismus

Im Impressionismus sollen optische Eindrücke möglichst realistisch dargestellt werden. Hierzu ist auch das richtige Zusammenspiel zwischen Farbe und Licht wichtig. Impressionistische Malerei war auf ganze Szenerien bezogen. Van Gogh wurde handwerklich sehr vom Impressionismus geprägt. Er neigte zu einer Malweise, die durch knappe Pinselstriche geprägt wurde, was auf seinen Schaffensdrang zurückzuführen ist. Van Gogh Gemälde sind häufig sehr auf das Objekt bezogen, jedoch distanziert ihn der Umstand vom Impressionismus, dass seine Gemälde oft bewusst voller Symbolik und Objekt bezogen sind. Diese Umstände grenzen ihn von anderen großen Impressionisten ab, manchmal wird er als Postimpressionist, dann auch wieder als Vorläufer des Expressionismus bezeichnet. Der Expressionismus bedient sich im Gegensatz zum Impressionismus völlig frei der Formen, Farben und Perspektiven. Der gezielte Ausdruck der eigenen Gefühle steht dabei im Mittelpunkt. Eine allgemeine Einführung zu den Bildenden Künsten gibt es hier: https://www.muzkkka.de/news/bildende-kunst/.